Als Kind hatte ich viel gemalt, wobei mir der Malunterricht in der Schule keine Freude bereitete. Fantasie
war mir wichtiger als Auftrag.
Dann hatte ich lange die Farben aus den Augen verloren bis ich sie eines Tages als Ventil wieder entdeckte. Ich wollte nichts Konkretes, nur das Innerste nach
aussen stülpen.
So spülte es mich nach Bad Reichenhall an die Kunstakademie. Aus kleinen Pinsel wurden grosse, aus
Tuben wurden Flaschen, ich fand Gefallen am Grossformat.
Mit den Jahren hat sich der Drang
zum Perfektionismus verflüchtigt und es wurde wilder.
Mein Gefallen an Buntem hat sich vor einigen Jahren etwas reduziert.
Ich entdeckte den Rost, dessen Fluss beim Schütten wunderbare
Zufälle in den Farbnuancen entstehen lässt.
Dann fing ich an, mit Asche zu arbeiten, mit der es erdiger und stumpfer
zugeht.
Momentan übe ich mich in Geduld, denn ein ruhiges, dennoch interessantes Bild
entsteht durch ein erzeugtes Chaos, das anschliessend mit Reduktion entspannt wird.
Mein derzeitiges Interesse an Tusche und Kohle ist gross - es gibt Neues auszuprobieren.
Einige meiner Bilder hängen bereits in Wohnzimmern über Sideboards oder in
Schlafzimmern. Es freut mich, wenn ich sehe, welch schönen, neuen Platz ein Bild gefunden hat und wer in Zukunft mit ihm
lebt.
Meinen idyllischen Platz habe ich in der "Schönfärberei"-Ateliergemeinschaft, im Aichele Park in
Lörrach.
Herbst 2025